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bp will seine Raffinerie in Gelsenkirchen für die Zukunft neu aufstellen

Datum der Veröffentlichung:
6. März 2024
bp plant eine große Transformation am Standort Gelsenkirchen, um den Raffineriestandort auf die Energiewende vorzubereiten und ihn zukunftsfest aufzustellen.
 
  • Hohe Anlagenkomplexität, strukturell hohe Kosten sowie eine zurückgehende Nachfrage nach konventionellen Kraftstoffen treiben den Veränderungsbedarf.
  • Chancen ergeben sich aus einer steigenden Nachfrage nach emissionsärmeren Kraftstoffen und insbesondere nachhaltigeren Flugkraftstoffen.
  • Daraus ergeben sich Perspektiven für den Raffineriestandort, die durch tiefgreifende Veränderungen in der Anlagen- und Prozesskonfiguration gehoben werden sollen.
  • Bestehende Anlagen sollen teilweise außer Betrieb genommen und vorhandene – vorbehaltlich entsprechender Genehmigungen - umgerüstet oder umgewidmet werden, um künftig neben herkömmlichen auch biogene Einsatzstoffe mitverarbeiten zu können.
  • Die geplante Transformation könnte die operativen CO2-Emissionen des Standortes ab 2026 um bis zu eine halbe Million Tonnen pro Jahr reduzieren.
Scholven Nord

Gelsenkirchen, 06. März 2024 – Mit der Strategie für den deutschen Markt will bp auch seine Transformation zum Integrierten Energieunternehmen vorantreiben. Die Raffinerie in Gelsenkirchen ist ein wichtiger Baustein dieses Vorhabens. Bis zum Ende des Jahrzehnts plant bp, den Standort schrittweise so umzubauen, dass er dem eingeschlagenen Pfad der Energiewende folgen und ihre Potentiale nutzen kann.

 

 

Derzeit ist unser Raffineriestandort in Gelsenkirchen nicht wettbewerbsfähig. Wir sind zu komplex und – nicht nur dadurch – mit strukturell zu hohen Kosten belastet. Um die Chancen, die sich für unseren Standort aus der Energiewende ergeben, nutzen zu können, müssen wir uns heute verändern. Wir wollen dem Standort Gelsenkirchen eine Perspektive und größeres Potential für seine Beiträge zur Energiewende geben.Arno AppelLeiter der Raffinerie in Gelsenkirchen

 

Raffinerie: Perspektiven durch Wandel und Anpassung

 

  • Um die Raffiniere zukunftsfähig aufzustellen, ist es nötig, die Komplexität des Standorts massiv zu reduzieren und Anlagenteile, für die künftig rückläufige Auslastung erwartet wird, abzuschalten – wobei die petrochemische Produktion weiterhin Kernbereich bleibt.
  • Deshalb sollen ab 2025 in einem ersten Schritt planmäßig zunächst fünf Anlagen in den Werken Horst und Scholven außer Betrieb genommen werden. Dies könnte zu einer geplanten und kontrollierten Reduzierung der Gesamtproduktionskapazität – aktuell rund zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr – auf rund acht Millionen Tonnen am Standort führen.
  • Mit diesen Maßnahmen könnte der Standort zugleich seine Scope-1-Emissionen um bis zu eine halbe Millionen Tonnen CO2 pro Jahr senken. 
  • bp plant darüber hinaus, vorbehaltlich entsprechender Genehmigungen, die Produktion von emissionsärmeren Kraftstoffen mithilfe von Co-Processing in der Hydrocracker-Anlage am Standort Gelsenkirchen-Scholven zu ermöglichen, um so unter anderem nachhaltigere Flugkraftstoffe (sogenannte Sustainable Aviation Fuels – SAF) zu produzieren.1
  • Eine weitere Perspektive für künftige Schritte hin zur Produktion nachhaltigerer Produkte ist die Möglichkeit, zusammen mit einem Partner einen Kreislaufwirtschaftsverbund an der Raffinerie für deren petrochemische Anlagen zu etablieren. Erst kürzlich hat der Rat der Stadt Gelsenkirchen die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, indem er den Bebauungsplan entsprechend angepasst hat.

 

Die geplante Ausrichtung der Raffinerie auf die Zukunft wird auch Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation vor Ort haben. Arno Appel sagt: „Die Aufgaben vor Ort werden sich im Zuge unserer Transformation verändern. Wir sind fest entschlossen, so viele Kolleginnen und Kollegen wie möglich auf diesem Weg mitzunehmen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in der Raffinerie der Zukunft künftig insgesamt weniger Arbeitsplätze geben wird. Um diesen Wandel so fair und sozialverträglich wie möglich zu gestalten, wollen wir die Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung schnellstmöglich aufnehmen.“

Über den Standort Gelsenkirchen:

bp betreibt in Gelsenkirchen mit rund 2.000 Mitarbeitenden und 160 Auszubildenden die beiden Werke in Horst und Scholven als integrierten Raffinerie- und Petrochemiestandort. Die Verarbeitungskapazität beträgt etwa zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr. Daraus entstehen neben Benzin, Diesel, Düsentreibstoff und Heizöl mehr als 50 verschiedene Produkte, vor allem für die Chemieindustrie. Neben seiner großen Bedeutung für die heimische Kraftstoff- und Energieversorgung spielt der Standort Gelsenkirchen so auch eine wichtige Rolle im Chemieverbund Nordrhein-Westfalen.

 

Über bp:

bps Ambition ist es, Energie für Menschen und unseren Planeten neu zu denken. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 oder früher Netto-Null-Emissionen zu erreichen und der Welt dabei zu helfen, dies ebenfalls zu schaffen. Dafür hat das Unternehmen eine klare Strategie entwickelt. Für weitere Informationen besuchen Sie www.bp.com/de.
1SAF ermöglicht eine Verringerung der CO2-Emissionen um bis zu 80% über den gesamten Lebenszyklus im Vergleich zu der Menge an herkömmlichem Flugtreibstoff, die er ersetzt, je nach dem verwendeten nachhaltigen Rohstoff, der Produktionsmethode und der Lieferkette zum Flughafen.