Projekt entlastet Umwelt und stärkt Versorgungssicherheit in Nordwesteuropa
BP und fünf beteiligte Partner haben heute im Rahmen eines symbolischen Spatenstichs die Baumaßnahme Stadthafen Gelsenkirchen offiziell begonnen. Im Beisein von Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) und Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski hat Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung den Startschuss gegeben. Bis 2021 entstehen eine Kesselwagenverladung, eine Pipelineanbindung und drei Tanke zur Lagerung von Flugkraftstoff.
Zu dem Anlass waren rund 100 Gäste aus Politik, Gesellschaft und auch zahlreiche Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen in den Stadthafen Gelsenkirchen gekommen. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt offiziell los geht, denn das Projekt hat viele Vorteile: Es stärkt die Versorgungssicherheit in ganz Nordwesteuropa, entlastet die Umwelt und verlagert Transportverkehr von der Straße auf die Schiene“, so Wolfgang Langhoff. NRW Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte erklärt: „Die westdeutschen Kanäle sind für die Mobilität der Güter in NRW so wichtig wie unsere zentralen Autobahn- und Schienenachsen. Wirtschaft, Binnenschifffahrt und Verbraucher sind auf das westdeutsche Kanalnetz als leistungsfähige Transportwege angewiesen. Deswegen setzen wir uns beim Bund für einen Aktionsplan Wasserstraßen ein, der die Projekte von der Sanierung der maroden Infrastruktur bis zur Sohlenstabilisierung und Abladeoptimierungen am Rhein strukturiert und beschleunigt. Die zuletzt vom Deutschen Bundestag außerplanmäßig zur Verfügung gestellten 15 Stellen für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in NRW sind ein guter Anfang.“
Der Innovationsmotor Kraftstoffe und Petrochemie hat eine enorme Breitenwirkung, von der viele Industriebranchen in Gelsenkirchen und in der gesamten Region profitieren. „Die Investitionen von BP und Partnern wie den Stadtwerken Gelsenkirchen sind ein starkes Signal für den weiteren Ausbau unseres Stadthafens. Damit schaffen wir nicht nur neue Arbeitsplätze etwa für Lokführer bei Gelsen-Log, sondern stärken die Bedeutung des Hafens für die industrielle Entwicklung in unserer Stadt“, so Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Der Stadthafen Gelsenkirchen ist logistischer Dreh- und Angelpunkt für Kraftstoffe sowie petrochemische Produkte und eng mit der BP Raffinerie in Gelsenkirchen verzahnt. Von hier aus werden Deutschland und Nordwesteuropa mit Produkten für den Tankstellen- und Geschäftskunden Markt versorgt. Bis 2021 entstehen eine neue Kesselwagenverladung für Mitteldestillate (MD) sowie drei Tanke für Flugkraftstoff mit einem Fassungsvermögen von jeweils 15.000 Kubikmetern. Zusätzlich erfolgt der Bau einer Fernleitungsanbindung an die benachbarte BP Raffinerie im Stadtteil Horst. Insgesamt wird BP das Transportvolumen auf der Schiene am Standort verdreifachen.
Durch die neue Kesselwagenverladung können rund 40 Züge pro Woche zusätzlich über die Gleise rollen. Das ist umso wichtiger, weil der Markt für Kerosin in Nordwesteuropa jährlich um zwei bis drei Prozent wächst. Die BP Raffinerie Gelsenkirchen ist mit ihrer Flugkraftstoff Produktionskapazität ein entscheidender Marktteilnehmer. Durch die neue Kesselwagenverladung wird es möglich sein, Kunden künftig nicht mehr ausschließlich mit Tankwagen (TkW), sondern vorrangig per Schiene zu beliefern. Experten haben errechnet, dass dadurch rund 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können. Das entspricht umgerechnet einer klimaneutralen Beleuchtung von circa 52.000 Wohnhäusern. Insgesamt investiert BP in den kommenden Jahren rund 45 Millionen Euro in die Modernisierung des Stadthafens Gelsenkirchen.