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„Technische Berufe sind längst keine Männerdomäne mehr!“

Chemikantin in spe erzählt von ihrer Ausbildung

Die 22-jährige Aylin Simsek ist angehende Chemikantin in Gelsenkirchen. Als Auszubildende im zweiten Lehrjahr hat sie ihre Abschlussprüfung Teil 1 – die ehemalige Zwischenprüfung – gerade hinter sich und weiß schon jetzt, was sie auf lange Sicht tun möchte: eine Meister-Ausbildung abschließen und dann selbst Ausbilderin werden. Im Interview berichtet sie uns von ihrem Weg zum Unternehmen und darüber, wie ihr Arbeitsalltag aussieht.
Azubi bp in Gelsenkirchen: Aylin Simsek

Wie bist du zur Ausbildung als Chemikantin gekommen?

 

Ich bin in Gelsenkirchen-Hassel, also im Schatten der Raffinerie, aufgewachsen und habe mich schon als Kind gefragt, was da eigentlich passiert. Nach meinem Abitur habe ich ein Ingenieursstudium begonnen, war aber immer unzufrieden – meinen naturwissenschaftlichen Interessen und meiner Technikaffinität entsprach das Studium zwar, mir fehlte aber immer der Praxisbezug. Als mir Freunde dann von ihren eigenen Ausbildungen bei bp erzählten, wusste ich: Das ist es! Ich habe mich über das Karriereportal beworben und bin glücklich, die Azubi-Stelle bekommen zu haben.

 

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

 

Viele verwechseln den Beruf des Chemikanten/der Chemikantin mit dem des Chemielaboranten/der Chemielaborantin. Wir Chemikant:innen sind aber nicht im Labor, sondern „im Feld“ unterwegs: Wir machen beispielsweise Kontrollrunden und überprüfen alle Anlagen auf dem Produktionsweg. Oder wir kontrollieren in der Messwarte, ob alle Drücke und Temperaturen stimmen, ob die Regelungen korrekt sind und ob alle Prozesse einwandfrei laufen. Als Auszubildende begleite ich die Kolleg:innen und lerne so alle Prozesse unter realen Bedingungen kennen. In den letzten eineinhalb Jahren war ich schon im Tanklager sowie in unterschiedlichen Anlagenbereichen in Scholven und in Horst eingesetzt. Und neben den Tagen im Betrieb gibt es natürlich noch die Berufsschultage.

 

Früher galt der Chemikant eher als Männerberuf – ist das heute noch so?

 

Klar muss man als Chemikant:in anpacken können, aber die immer größer werdende Zahl an Chemikantinnen bei uns beweist, dass der Beruf absolut keine Männerdomäne ist. Im Gegenteil: Ich fühle mich als Frau in der Raffinerie sehr wohl und werde immer respektvoll behandelt. Es ist deutlich zu spüren, dass bp großen Wert darauf legt, dass es im Betrieb gleichberechtigt zugeht und dass Gleichstellung stets gefördert wird.

 

Wo siehst du dich in Zukunft?

 

Die Arbeit in den Anlagen macht mir großen Spaß, gleichzeitig genieße ich das gute Miteinander mit den Kolleg:innen und anderen Auszubildenden. Deshalb engagiere ich mich seit letztem November auch in der Jugendausbildungsvertretung – wir setzen uns für die Interessen der Auszubildenden im Betrieb ein und organisieren Events, die uns als Team zusammenschweißen. Ich fühle mich bp sehr verbunden und möchte hier gerne Karriere machen, nach meiner Ausbildung einen Meistertitel erlangen und danach selbst Ausbilderin im Betrieb werden.