Eine erfolgreiche Dampfproduktion braucht vollentsalztes Wasser. Dabei kommt der neu zu errichtenden Wasseraufbereitungsanlage die Aufgabe zu, sowohl qualitativ wie quantitativ hinreichend Wasser für die Dampfproduktion zur Verfügung zu stellen. Als Brennstoff für die Dampferzeugung wird vor allem das am Standort anfallende Raffineriegas genutzt. Durch diese Verwendung kann unter anderem die sicherheitsnotwendige Verbrennung von Prozessgasen beim An- und Abfahren von Anlagen über Raffineriefackeln verringert werden. Der in den neuen Dampfkesseln erzeugte Prozessdampf wird anschließend im Produktionsprozess der Raffinerie eingesetzt.
„Die Dampfproduktion arbeitet mit einem geschlossenen Wasserkreislauf“, erklärt STEAG-Projektleiter Volker Veelmann. Rücklaufende Kondensate würden gesammelt, neu aufbereitet und wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. „Lediglich geringe prozessuale Verluste müssen jeweils mit Frischwasser ausgeglichen werden.“ Insofern sei das von STEAG entwickelte Energiekonzept auch in dieser Hinsicht in vorbildlicher Weise effizient und ressourcenschonend.
„Wir als bp wollen bis zum Jahr 2050 oder früher klimaneutral sein. Aus diesem Grund investieren wir fortlaufend in die Modernisierung unserer Anlagen und suchen aktiv nach Möglichkeiten für CO2-Einsparungen im Produktionsprozess“, sagt José Luis García Galera, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen. Das Projekt ist Teil eines rund zwei Milliarden Euro umfassenden Modernisierungsprogramms, das die Raffinerie in Gelsenkirchen in den kommenden zehn Jahren fit für die Zukunft macht.
Das Auftragsvolumen der zwischen bp und Steag mittlerweile geschlossenen Verträge liegt im mittleren dreistelligen Millionen Euro-Bereich; der Bau der insgesamt drei Wasseraufbereitungsanlagen soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.