Die Anlagenrevision sollte ursprünglich bereits im April stattfinden – einer Zeit, in der der Corona-Lockdown stattdessen vieles andere zum Stillstand gebracht hat, so dass die auch Revision verschoben werden musste. "Seitdem haben wir uns intensiv vorbereitet und ein umfangreiches Gesundheitsschutz- und Hygienekonzept entwickelt", erläutert Sebastian Paul, Stillstandsmanager für die größte in diesem Jahr in der Gelsenkirchener bp Raffinerie stattfindende Anlagenrevision. Denn: "Sicherheit und Gesundheit hat bei allem die oberste Priorität."
Raffinerien sind rechtlich verpflichtet ihre Anlagen regelmäßig einer Überprüfung durch unabhängige Sachverständige zu unterziehen. Die Produktionsanlagen werden dabei nach einem festgelegten Prozess abgeschaltet, gereinigt, inspiziert und bei Bedarf repariert bzw. einzelne Komponenten komplett erneuert. Anschließend werden die Anlagen von unabhängigen Prüfern kontrolliert. Am Ende erhalten sie eine Verlängerung der Betriebserlaubnis. In diesem Zeitraum führen bp Mitarbeiter gemeinsam mit Partnerfirmen mehrere zehntausend Einzelarbeiten aus, bevor die Anlagen nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Das Ziel: Die Raffinerie weitere fünf Jahre sicher und zuverlässig bis zur nächsten TÜV Revision zu betreiben.
Bereits seit dem Frühjahr wurden umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus getroffen, die für den Stillstand nochmals verschärft worden sind. Das von der Raffinerie entwickelte und mit den zuständigen Behörden abgestimmte Gesundheitsschutz- und Hygiene-Konzept richtet sich nicht nur konsequent nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW und der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregelung des Bundesarbeitsministeriums sondern zusätzlich nach umfassenden internen Gefährdungsbeurteilungen, der Expertise des Medizinischen Dienstes von bp sowie den Erfahrungen anderer Raffinerien, die bereits einen Stillstand in diesem Jahr durchgeführt haben. So werden – neben umfangreichen Vorgaben zur Maskentragepflicht, Abstands- und Hygieneregelungen – beispielsweise die Gewerke in unterschiedliche Kleingruppen eingeteilt und die Arbeits-/und Pausenzeiten so gesteuert, dass sich die Anzahl der persönlichen Kontakte auf das absolute Minimum reduziert. Zudem darf das Werkgelände nur mit dem Nachweis eines negativen Corona-Tests betreten werden.
Durch den Stillstand kann es zeitweise zu Fackeltätigkeiten kommen – vor allem dann, wenn Anlagenteile außer Betrieb oder wieder in Betrieb genommen werden und das dabei anfallende überschüssige Gas kontrolliert verbrannt werden muss. Die Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen versucht diese Maßnahmen auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren und bittet ihre Nachbarschaft schon jetzt um Verständnis.
Durch externe Fachkräfte wird es während des Stillstands zudem zu mehr Verkehr auf den Zufahrtswegen kommen – vor allem im Bereich Ulfkotter Straße/Bellendorfs Weg im Norden von Werk Scholven, aber auch auf der Feldhauser Straße im Süden des Werkes.
Bei Fragen zu Geräuschs- oder Geruchsbelästigungen können sich Nachbarn 24 Stunden am Tag an das Umwelttelefon der Raffinerie wenden: 0209/366-3588.
Regelmäßige Updates zum Stillstand werden zudem über die Homepage der Raffinerie www.bpge.de sowie über die Social Messaging Kanäle Whats App (01 76/ 476 198 27) und Telegram (RuhrOelRaffinerie) zur Verfügung gestellt.