Gelsenkirchen, 06. März 2024 – Mit der Strategie für den deutschen Markt will bp auch seine Transformation zum Integrierten Energieunternehmen vorantreiben. Die Raffinerie in Gelsenkirchen ist ein wichtiger Baustein dieses Vorhabens. Bis zum Ende des Jahrzehnts plant bp, den Standort schrittweise so umzubauen, dass er dem eingeschlagenen Pfad der Energiewende folgen und ihre Potentiale nutzen kann.
Derzeit ist unser Raffineriestandort in Gelsenkirchen nicht wettbewerbsfähig. Wir sind zu komplex und – nicht nur dadurch – mit strukturell zu hohen Kosten belastet. Um die Chancen, die sich für unseren Standort aus der Energiewende ergeben, nutzen zu können, müssen wir uns heute verändern. Wir wollen dem Standort Gelsenkirchen eine Perspektive und größeres Potential für seine Beiträge zur Energiewende geben.Arno AppelLeiter der Raffinerie in Gelsenkirchen
Raffinerie: Perspektiven durch Wandel und Anpassung
- Um die Raffiniere zukunftsfähig aufzustellen, ist es nötig, die Komplexität des Standorts massiv zu reduzieren und Anlagenteile, für die künftig rückläufige Auslastung erwartet wird, abzuschalten – wobei die petrochemische Produktion weiterhin Kernbereich bleibt.
- Deshalb sollen ab 2025 in einem ersten Schritt planmäßig zunächst fünf Anlagen in den Werken Horst und Scholven außer Betrieb genommen werden. Dies könnte zu einer geplanten und kontrollierten Reduzierung der Gesamtproduktionskapazität – aktuell rund zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr – auf rund acht Millionen Tonnen am Standort führen.
- Mit diesen Maßnahmen könnte der Standort zugleich seine Scope-1-Emissionen um bis zu eine halbe Millionen Tonnen CO2 pro Jahr senken.
- bp plant darüber hinaus, vorbehaltlich entsprechender Genehmigungen, die Produktion von emissionsärmeren Kraftstoffen mithilfe von Co-Processing in der Hydrocracker-Anlage am Standort Gelsenkirchen-Scholven zu ermöglichen, um so unter anderem nachhaltigere Flugkraftstoffe (sogenannte Sustainable Aviation Fuels – SAF) zu produzieren.1
- Eine weitere Perspektive für künftige Schritte hin zur Produktion nachhaltigerer Produkte ist die Möglichkeit, zusammen mit einem Partner einen Kreislaufwirtschaftsverbund an der Raffinerie für deren petrochemische Anlagen zu etablieren. Erst kürzlich hat der Rat der Stadt Gelsenkirchen die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, indem er den Bebauungsplan entsprechend angepasst hat.
Die geplante Ausrichtung der Raffinerie auf die Zukunft wird auch Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation vor Ort haben. Arno Appel sagt: „Die Aufgaben vor Ort werden sich im Zuge unserer Transformation verändern. Wir sind fest entschlossen, so viele Kolleginnen und Kollegen wie möglich auf diesem Weg mitzunehmen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in der Raffinerie der Zukunft künftig insgesamt weniger Arbeitsplätze geben wird. Um diesen Wandel so fair und sozialverträglich wie möglich zu gestalten, wollen wir die Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung schnellstmöglich aufnehmen.“