Gleich zu Beginn begrüße Oberbürgermeister Frank Baranowski als Hausherr des Hans-Sachs-Hauses die Anwesenden. Zu den weiteren Gästen zählten unter anderem die Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster, Dorothee Feller, der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Wittke aus Gelsenkirchen, zahlreiche Landtagsabgeordnete, Ratsmitglieder der Städte Gelsenkirchen und Gladbeck, Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen und Verbänden der Region sowie Vertreter von Institutionen der Zivilgesellschaft.
Laschet sagte weiter: „Um der Chemiebranche und der Wirtschaft insgesamt mehr unternehmerische Freiheit zu geben, hat die Landesregierung bisher über 40 Regelungen aufgehoben oder vereinfacht. Wir brauchen eine wettbewerbs- und zukunftsfähige Industrie, die auch beim Klimaschutz weiter vorankommen muss: Deshalb unterstützt die Landesregierung die Industrie auf dem Weg zu klimafreundlichen und wettbewerbsfähigen Produktionsverfahren mit der Initiative IN4climate.NRW, der auch BP angehört.“
Raffinerieleiter José Luis García Galera betonte in seiner Begrüßung, dass die Raffinerie und ihre Belegschaft seit 90 Jahren ein fester Teil von Gelsenkirchen sind. „Die Werke Scholven und Horst haben seit Bestehen bedeutend zur positiven Wirtschaftsentwicklung und zum Wohlstand in der Region beigetragen. Ich bin stolz einen so wichtigen Standort der BP zu leiten“, so García Galera. „Unsere Raffinerie wird die anstehenden Herausforderungen in einer sich wandelnden Energiewelt nicht nur meistern, sondern explizit Teil der Lösung sein.“
Der Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE und Aufsichtsratsvorsitzende der ROG Wolfgang Langhoff ging vor allem auf die Bedeutung der Raffinerie für das Geschäft von BP in Deutschland mit seiner Tankstellenmarke Aral ein. „Für uns bei BP spielt die Raffinerie Gelsenkirchen seit langem eine zentrale Rolle für die zuverlässige Versorgung unserer Kunden mit Treibstoffen und petrochemischen Erzeugnissen – in ganz Deutschland. Damit dies so bleibt, investiert BP rund zwei Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren in die Modernisierung des Standorts. Mit den Projekten reduzieren wir gleichzeitig Treibhausgase und Emissionen“, so Langhoff.
Der Betriebsratsvorsitzende der Ruhr Oel, Darko Manojlovic, ging in seiner Rede vor allem auf die Belegschaft ein. „Unser Mitarbeiter sind so bunt wie die Stadt Gelsenkirchen. Teilweise sind bei uns ganze Familien und Mitarbeiter in dritter Generation beschäftigt.“ Der Betriebsratsvorsitzende ist vor allem stolz auf die traditionell hohe Ausbildungsquote am Standort. „Wir sprechen hier nicht nur von akademischen Ausbildungen, sondern vor allem auch von Berufen, die von der Industrie- und Handwerksammer abgenommen werden und die elementar für unsere Zukunft sind“, so Manojlovic.
Die Geschichte der Raffinerie begann vor 90 Jahren mit der Grundsteinlegung zum Standort Scholven. 1929 errichtete die Bergwerksgesellschaft Hibernia als Tochtergesellschaft der staatlichen Vereinigten Elektrizitäts- und Bergwerks AG (VEBA) ein Stickstoffwerk, aus dem Mitte der 1930er Jahre ein Hydrierwerk entstand. Gleichzeitig ließ die Gelsenkirchener Bergwerks-AG durch ihre Tochtergesellschaft Gelsenberg Benzin AG eine Hydrieranlage in Horst bauen. Die Grundsteine für die heutige Raffinerie. Seit 2002 gehören die Werke mit wechselnden Partnern zum BP Konzern. Seit 2017 in hundertprozentiger Eigentümerschaft.