Die Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen (ROG) plant in einem gemeinsamen Projekt mit der Uniper Wärme GmbH (UWG) die Nutzung industrieller Abwärme für die Fernwärmeversorgung. Dafür wurde kürzlich eine Absichtserklärung unterzeichnet. Insgesamt sollen etwa 33 Millionen Euro investiert werden. Die Maßnahme ist ein bedeutender Schritt in Richtung Modernisierung und Dekarbonisierung des Industrieverbunds im nördlichen Ruhrgebiet, mit der BP Raffinerie Gelsenkirchen als Ausgangspunkt vor allem für die chemische Industrie.
„Mit diesem Projekt gewinnen wir Wärme und nutzen die Abwärme der Prozessanlagen der Raffinerie effizienter. Nach ersten Berechnungen können wir dadurch rund 60.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Mit der aus den Raffinerieprozessen ausgekoppelten Wärmeleistung können wir bis zu 30.000 Haushalte in Gelsenkirchen, Gladbeck und bis nach Recklinghausen mit Wärme versorgen“, erklärt Nikola Feldmann, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Uniper Wärme.
„Das Vorhaben ist in seiner Größenordnung ein Leuchtturmprojekt in NRW und ein weiterer wichtiger Baustein der Dekarbonisierung. Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der BP Raffinerie Gelsenkirchen können wir eine Win-Win-Situation für alle erzielen – für die beiden Unternehmen, die Umwelt und unsere Kunden“, ergänzt Jenny Banczyk, Geschäftsführerin der Uniper Wärme.
„Die Schwerpunkte unseres Modernisierungsprogramms von rund zwei Milliarden Euro in den kommenden Jahren sind eine verbesserte Energieeffizienz und die Reduzierung von Emissionen. Dazu kann das gemeinsame Projekt mit Uniper einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Andreas Salomon, Refining Optimization Manager und verantwortlich für die Standortstrategie und das Energiemanagement der Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen.
Nach der Projektentwicklungsphase können ab Frühjahr 2021 die noch ausstehenden Genehmigungsverfahren, die Ausführungsplanung und schließlich der Bau der Maßnahme gestartet werden. Ab dem vierten Quartal 2022 könnte die erste Wärme ins Fernwärme-Netz der UWG eingespeist werden. Nach ersten Konzepten würden aus dem nördlichen Teil der bp Raffinerie der ROG in Gelsenkirchen Scholven bis zu 60 Megawatt industrielle Abwärme ausgekoppelt. Dafür würden parallel zur bestehenden Infrastruktur auf dem Raffineriegelände neue Quell-Wärmetauscher installiert, die die Abwärme aus acht Quellen in Prozessanlagen auskoppeln. Eine spätere Erweiterung um etwa zehn bis zwölf Megawatt wäre denkbar.
Die ausgekoppelte Wärme der einzelnen Quellen soll dann über eine separate Infrastruktur gesammelt und zu einer neuen Übergabestation geführt werden, die UWG an der nördlichen Grundstücksgrenze der ROG errichten soll. Mit einer neu geplanten 2,7 Kilometer langen Fernwärmeleitung soll die Wärme in das Wärmenetz der UWG eingespeist werden.
Uniper ist ein führendes internationales Energieunternehmen und mit rund 11.500 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern aktiv. Mit rund 34 Gigawatt installierter Erzeugungskapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper verkaufte im letzten Jahr ein Gas-Volumen von 220 billion cubic meters (bcm). Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Im Rahmen ihrer neuen Strategie strebt Uniper an, in Europa bis zum Jahr 2035 CO2-neutral zu werden.
BP betreibt in Gelsenkirchen mit rund 2.000 Mitarbeitern und 170 Auszubildenden die beiden Werke in Horst und Scholven als einen integrierten und komplexen Raffinerie- und Petrochemie-Standort. Die Verarbeitungskapazität beträgt etwa zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr. Daraus entstehen neben Benzin, Diesel, Düsentreibstoff und Heizöl mehr als 50 verschiedene Produkte vor allem für die Chemieindustrie.
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