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Fokus auf Wirtschaftlichkeit, technologieoffen alle Lösungsansätze verfolgen: Wie bp Biokraftstoffe nach vorne bringen will

Datum der Veröffentlichung:
23.01.2025
Erneuerbare Kraftstoffe können ein wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft sein. Auf dem 22. Internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ in Berlin tauschte sich die Biokraftstoffbranche am 20. und 21. Januar darüber aus, welche innovativen Technologien, politischen Rahmenbedingungen und Entwicklungspfade es dafür braucht. Niels Anspach, Vice President Biofuels Value Chain bei bp, war vor Ort und sprach in seinem Vortrag über die Herausforderungen für die Produktion von Biokraftstoffen. 
Niels Anspach auf dem Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“
In diesem Jahr stand der Internationale Fachkongress für erneuerbare Mobilität unter dem Motto „Kraftstoffe der Zukunft 2025 – Klimaschutz tanken, zukunftsfähig unterwegs!“. In mehr als 60 Vorträgen teilten Expert:innen ihren Blick auf aktuelle Branchenthemen: von der RED III-Umsetzung in Europa über die Qualität von Zertifizierungen bis hin zur konkreten Nutzung erneuerbarer Kraftstoffe in den verschiedenen Verkehrssektoren. Niels Anspach legte in seinem Vortrag „Die Rolle der Biokraftstoffe bei der Energiewende“ seinen Fokus auf aktuelle Herausforderungen für die Biokraftstoffproduktion sowie bps strategischen Ansatz dazu.  

Das Energietrilemma im Blick 

Bei ihrer Transformation von einem internationalen Ölunternehmen hin zu einem integrierten Energieunternehmen sieht sich bp dem Energietrilemma gegenüber: Sicherheit, Bezahlbarkeit und kohlenstoffärmere Energie müssen als drei Faktoren der Energieversorgung Hand in Hand gehen, um für alle den Weg in eine nachhaltigere und emissionsärmere Zukunft zu ermöglichen. Anspach plädierte deshalb für eine technologieneutrale Gesetzgebung, ehrgeizige Ziele und ein solides Rahmenkonzept auf Basis einer zuverlässigen Gesetzgebung bis 2030 und darüber hinaus. Das gebe Unternehmen wie bp Planungssicherheit.

 

Mit Blick auf Biokraftstoffe als eine der tragenden Säulen in bps Strategie zeigen sich bei der Lösung des Trilemmas jedoch noch weitere Herausforderungen. Ein pragmatischer regulatorischer Ansatz, der die Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit nachhaltigerer Rohstoffe verbessert, ist notwendig zur Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuel, SAF) und erneuerbarem Dieselkraftstoff (HVO). Die EU hat mit dem revidierten Annex 9a einen sehr guten Startpunkt erarbeitet, der nun unverzüglich und ohne Änderungen eins zu eins in nationales Recht der Mitgliedsstaaten umgesetzt werden muss. Dies ermöglicht die heute kosteneffiziente Produktion von SAF und HVO deutlich auszuweiten. Anspach erläuterte, dass der kosteneffiziente Einsatz von Ölen und Fetten im HEFA-Verfahren (Hydrotreating Ester and Fatty Acids) durch den Rohstoffmangel limitiert werde, während die Verarbeitung von Siedlungsabfällen, Holz und landwirtschaftlichen Rückständen oder erneuerbarer Energie und Kohlenstoff noch mit einem zu hohen Kapitaleinsatz einhergehe. 

 

Technologie- und Rohstoffoffenheit für einen ganzheitlichen Ansatz 

Als Lösungsansätze nannte Anspach eine größere Vielfalt an Rohstoffen und pragmatische Produktionsregeln: 

Niels Anspach Portrait
„Die kosteneffizientesten Lösungen wie das HEFA Produktionsverfahren sollten bei der Entwicklung und Skalierung neuer Rohstoffe und Technologien als erstes maximiert werden, während Produktionsverfahren wie Fischer-Tropsch oder Methanol to Jet weiter entwickelt werden. Anstatt die Optionen einzuschränken, brauchen wir alle Wege, die in ihrem eigenen Tempo entwickelt und eingesetzt werden. Und dies im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes, ohne nachhaltige Optionen einzuschränken.“ Niels Anspach, Vice President Biofuels Value Chain bei bp
bps Strategie für Biokraftstoffe baut mit Blick auf die aktuellen Gegebenheiten daher auf drei Säulen auf: eine Erhöhung der Produktionskapazität, die Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten für nachhaltigere Rohstoffe und neue Kraftstoffangebote wie den Aral Ultimate Diesel, der mindestens 15 Prozent einer hydrierten, erneuerbaren Komponente (HVO)enthält. Mit diesen Schritten und dem mittelfristigen Fokus auf die HEFA-Technologie will bp die Mobilität der Zukunft mitgestalten und gleichzeitig die eigene Zielsetzung erreichen, bis 2050 oder früher ein NetZero Unternehmen zu werden.

Nachhaltigere Luftfahrt dank SAF aus Lingen

Die Ausrichtung auf Biokraftstoffe zeigt sich auch in den deutschen bp Raffinerien. Bereits seit 2022 produziert bp in Lingen SAF im „Co-Processing“-Verfahren und ist damit die erste industrielle Produktionsstätte in Deutschland, die dieses Herstellungsverfahren auf Basis von Biomasse aus Abfällen und Reststoffen anwendet. Dabei kann das produzierte SAF die CO2-Emissionen im Luftverkehr über den gesamten Lebenszyklus um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu fossilem Kerosin reduzieren. 

1Aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, die in der Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II) Annex IX Teil A oder aufgeführt sind.