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Nachhaltigere Kraftstoffe: Bereit zum Durchstarten

Mit weltweit steigenden Bevölkerungszahlen wächst der Bedarf an Mobilität und Logistik: Die Dekarbonisierung des Verkehrssektors wird damit zur zentralen Aufgabe von Industrie, Politik und Gesellschaft. Hierbei können wir nicht nur auf eine Lösung – und auch nicht allein auf neue Lösungen – hoffen: 
 

Auch die CO2-Emissionen der bereits eingesetzten Kraftstoffe müssen stetig reduziert werden. Das kann mit nachhaltigeren Kraftstoffen für den Flug-, Straßen- und Schiffsverkehr gelingen. bp ist mit Großprojekten dabei.

Synthetische Kraftstoffe - © H_Ko / Shutterstock

Nachhaltigere Flugkraftstoffe: Frittenfett für den Flugzeugtank

Fliegen gehört heute zum Mobilitätsmix vieler Menschen. Die Dekarbonisierung dieses Sektors ist damit zentrale Aufgabe für die grüne Transformation. Da die Luftfahrt nur schwer zu elektrifizieren ist, bieten nachhaltigere Kraftstoffe hier besonders großes Potenzial: Sustainable Aviation Fuels (SAF)* – auf biogener oder chemischer Basis – können den CO2-Emissionen in der Luftfahrt im Vergleich zu fossilem Flugkraftstoff über den gesamten Lebenszyklus um bis zu 80% reduzieren. Auch bp treibt die Produktion und den Einsatz nachhaltigerer Flugkraftstoffe in Deutschland voran.

* Sustainable Aviation Fuel (SAF) deckt als Oberbegriff für nachhaltige Flugkraftstoffe eine Reihe nicht-fossiler Einsatzstoffe und Herstellungsverfahren ab. Gemäß den bestehenden Normen für Flugkraftstoff sind verschiedene bio- und thermochemische SAF-Herstellungsverfahren zugelassen. Bei dem in Lingen angewandten Verfahren basierend auf Biomasse von Abfällen und Reststoffen spricht man im Fachjargon von „b-SAF“ oder „bio-SAF“. Derzeit gibt es hierfür – sowie für SAF im Allgemeinen –weltweit nur wenige Hersteller. Die Nutzung nachhaltiger Flugkraftstoffe kann den Kohlenstoffausstoß über den gesamten Lebenszyklus – je nach verwendetem nachhaltigem Rohstoff, der Produktionsmethode und der Lieferkette zum Flughafen – um etwa 80 Prozent im Vergleich zu dem dadurch ersetzten herkömmlichen Düsenkraftstoff reduzieren.

Im Januar 2022 haben wir mit dem Start der Produktion nachhaltigerer Flugkraftstoffe aus gebrauchtem Pflanzenöl – den sogenannten b-SAF – einen wichtigen Schritt auf diesem Weg gemacht. Bei der Anlage in Lingen handelt es sich um die erste industrielle Produktionsstätte für b-SAF in Deutschland.  

 

Dieses Projekt werden wir in den kommenden Jahren erheblich skalieren: So beabsichtigen wir, die Raffinerie in Lingen bis 2030 in ein Integriertes Energiezentrum zu entwickeln. Zu dessen Hauptprodukten sollen neben herkömmlichen Raffinerieprodukten auch Biokraftstoffe – mit besonderem Fokus auf nachhaltigeren Flugkraftstoffen – zählen. Bis 2030 planen wir, hier bis zu 500.000 Tonnen SAF pro Jahr herzustellen. Damit ist unsere Raffinerie in Lingen das einzige bp Projekt in Deutschland und eines von nur fünf bp Vorhaben weltweit, das maßgeblich dazu beitragen soll, unser globales Bioenergieziel von täglich produzierten 100.000 Barrel Biokraftstoff bis 2030 zu erreichen.  
Mit der Umstellung der Raffinerie in Lingen wollen wir auch unsere Position als einer der führenden Flugkraftstofflieferanten in Deutschland ausbauen: So wollen wir hierzulande der bevorzugte Partner für die Dekarbonisierung unser Luftfahrtindustriekunden werden. Erste Großverträge – wie die Lieferung von über 800 Millionen Liter b-SAF an DHL Express, die wir gemeinsam mit unserem Partner Neste durchführen – laufen bereits.     

Nachhaltigere Kraftstoffe für den Pkw: Mehr Bio in den Tank 

Und auch im Straßenverkehr sind nachhaltigere Kraftstoffe von zentraler Bedeutung: Denn es wird neben der E-Mobilität – insbesondere für die Bestandsflotte an Verbrennern – mehrerer Ansätze bedürfen, um den Verkehrssektor zu dekarbonisieren.  

 

Biokraftstoffe sind in diesem Kontext ein wichtiger Baustein. Da die dafür benötigten Komponenten aus Pflanzen oder Abfällen biologischen Ursprungs stammen, können sie die Treibhausgasemissionen von Pkw und Lkw signifikant senken. So machen Biokraftstoffe den Verkehr mit der bestehenden Fahrzeugflotte schon heute klimafreundlicher. 

 

Deshalb sind wir überzeugt, dass unsere Investitionen in die Entwicklung neuartiger Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten können. Eine technologieoffene Gesetzgebung kann die grüne Transformation mit stabilen und langfristigen Rahmenbedingungen unterstützen.  

Futura-Kraftstoffe bei Aral: Biokraftstoffe  

Benzin- und Dieselkraftstoffe, die CO2-Emissionen einsparen, können eine entscheidende Rolle bei der Energiewende im Verkehr spielen. Mit den Kraftstoffen Aral Futura Super 95 und Aral Futura Diesel zeigen wir, was innerhalb der bestehenden Kraftstoffnormen schon heute möglich ist: Beide Kraftstoffe sparen mindestens 25 Prozent CO2-Emissionen im Vergleich zu rein fossilen Kraftstoffen ein.* Sie enthalten wenigstens 30 Prozent hochwertige erneuerbare Kraftstoff-Komponenten, inklusive eines erheblichen Anteils an Biokomponenten.  Vorerst sind sie an je einer Aral Tankstelle in Berlin und einer in Düsseldorf für Kunden erhältlich und werden auf dem Markt getestet.

 

* Die CO2-Einsparung ist berechnet von der Kraftstoffproduktion bis hin zum Endverbrauch durch den Kunden („Well-to-Wheel“) entsprechend den Vorgaben der 38. BImSchV und den Referenzwerten 95,1 g CO2e/MJ und 93,3 g CO2e/MJ für (100 %) fossilen Diesel und fossiles Benzin.