Die Luftfahrt zählt zu den Branchen, in denen eine CO2-Reduktion am schwierigsten umzusetzen ist. Eine Elektrifizierung von Flugzeugen ist zum aktuellen Zeitpunkt kaum zu realisieren. Mit SAF gibt es mittlerweile jedoch einen Kraftstoff, der über den gesamten Lebenszyklus betrachtet einen wesentlich geringeren Kohlenstoffausstoß verursacht: Die Nutzung nachhaltigerer Flugkraftstoffe kann die CO2-Emissionen im Vergleich zum dadurch ersetzten herkömmlichen Düsenkraftstoff um bis zu 80 Prozent reduzieren.
Eine weitere Besonderheit ist zudem die sofortige Einsetzbarkeit bei gängigen Maschinen. Seit Februar 2022 produziert bp in ihrer Raffinerie in Lingen nachhaltigere Flugkraftstoffe im Co-Processing-Verfahren, in dem Speise- und Rohöl gemeinsam zu SAF verarbeitet werden. Der Überseeflug am 28. November war nun ein wichtiger Test und der Beweis, dass auch hundertprozentig nachhaltige Alternativen genauso zuverlässig sind wie konventionelle Kraftstoffe – selbst über die weite Distanz von 5.000 Kilometern. Die aktuell noch notwendige Mischung mit fossilen Kraftstoffen könnte aus technischer Sicht somit zukünftig entfallen.
Dazu bedarf es aufgrund der hohen Sicherheitsstandards der Luftfahrt aber weiterer Tests.
Aktuell ist SAF in der Herstellung zudem noch teurer als konventionelle Kraftstoffe. Die Weichen für einen Übergang sind jedoch gestellt. Nach dem erfolgreichen Transatlantikflug mit 100 Prozent SAF wird bp die Produktion weiterverfolgen. Konkret möchte das Unternehmen in fünf weitere SAF-Produktionsstätten investieren, um die Dekarbonisierung der Luftfahrtbranche aktiv voranzutreiben.