1950s BP Aviation Service
Early BP delivery truck
1979 begann im Jahr der zweiten Ölkrise der Umbau der deutschen bp vom Mineralöl- zum Energieunternehmen. Durch die Übernahme der Gelsenberg AG von der Veba AG erhielt das Unternehmen unter anderem Anteile an den Raffinerien in Ingolstadt (ERIAG) und Speyer sowie das Tankstellennetz der Fanal GmbH und eine Beteiligung von rund 25 Prozent an der Ruhrgas AG. 1985 zwangen die Überkapazitäten auf dem Raffineriesektor zur Stilllegung der Verarbeitungsanlagen der Raffinerie Hamburg-Finkenwerder und der Ruhr-Raffinerie. Es folgte die Zusammenfassung der beiden bayerischen Raffinerien in der Raffineriegesellschaft Vohburg/Ingolstadt mbH und des Schmierölgeschäfts der Oelwerke Julius Schindler und der BP Stromeyer zur neuen BP Oiltech GmbH. Ende der 1980er Jahre gab die Deutsche BP AG außerdem ihre eigenständigen Explorationsaktivitäten auf und trat die Kunststoffproduktion an die BP Chemicals Investments in London ab. Unter dem Motto 'Horizon' gab sich bp 1989 weltweit ein neues Erscheinungsbild, das nicht nur die Überarbeitung des seit den 1950er Jahren unveränderten Wappens in Form, Schriftzug und Grundfarbe, sondern auch eine Vereinheitlichung des Tankstellendesigns umfasste. In Deutschland trug zum neuen Bild auch das Petit Bistro bei, das den Wandel der Tankstellenshops zum Convenience Store markierte.
Die Jahre um die Jahrtausendwende wurden schließlich von einem weitgehenden Wandel der Konzernstruktur geprägt ausgelöst sowohl durch die Aktivitäten der britischen Muttergesellschaft als auch durch die Entwicklung der deutschen Energiewirtschaft. Nach dem Joint Venture zwischen bp und Mobil im europäischen Kraft- und Schmierstoffbereich übernahm bp 1997 die Führung des Kraft- und Brennstoffgeschäft, während Mobil für das Schmierstoffgeschäft zuständig blieb. Das Verbrauchergeschäft wurde in der BP Direkt GmbH gebündelt und die bayerischen Raffinerien in der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft zusammengefasst.
Die internationalen Fusionen der bp mit Amoco, Arco und Burmah Castrol und die Hinwendung zum Erdgas sowie zu alternativen Energien führten im Juli 2000 zu einem neuen Firmenlogo, dem 'Helios'. Mit der Auflösung des europäischen Joint Ventures mit Mobil aufgrund der Fusion von Exxon und Mobil und der Integration der Deutschen Burmah-Castrol-Gruppe in die deutsche bp wurden die Schmierstoffaktivitäten 2001 in der bp Lubes Services GmbH gebündelt.
2002 folgte der abschließende Schritt der Neuordnung. Die Deutsche bp übernahm vom E.ON Konzern die 'Veba Oel AG' und damit auch die 'Aral AG' sowie die 'Veba Oil Refining & Petrochemicals GmbH' und eine fünfzigprozentige Beteiligung an der Ruhr Oel GmbH. Damit gelangten unter anderem die Raffinerien in Gelsenkirchen und die Raffinerie Emsland in Lingen zum Unternehmen. Der Geschäftsbereich wurde nun von der BP Refining & Petrochemicals GmbH und bei der Ruhr Oel als paritätisches Joint Venture mit der staatlichen Mineralölgesellschaft Petróleos de Venezuela (PdVSA) geführt. Die Anteile der PdVSA übernahm 2011 der russische Energiekonzern Rosneft.
2003 wurde die operative Zentrale der bp in Deutschland von Hamburg an den Sitz von Aral nach Bochum verlegt und mit der Tankstellen-Umflaggung auf Aral begonnen. Aus Markenschutzgründen existierten in Deutschland noch fünf bp Stationen. 2005 wurde der Vertrieb der Marke Veedol eingestellt, sodass in Deutschland noch die drei Marken bp, Aral und Castrol erhältlich sind. 2006 wurde das neue Bürogebäude in Bochum bezogen. 2010 und 2011 wurden nach und nach die Landesgesellschaften in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Polen und der Schweiz in der BP Europa SE zusammengefasst.
Seit 1. Januar 2017 ist bp alleiniger Eigentümer der Raffinerie Gelsenkirchen.