Wir testen den Einsatz von KI
MS Copilot ist ein digitaler Assistent, der mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedene Microsoft-365-Apps wie Word, Excel, PowerPoint, Outlook und Teams integriert wird. Innerhalb dieser Programme scannt MS Copilot alle freigegebenen Dokumente, Chats, E-Mails, Audio- bzw. Videoanrufe und stellt dann anwendungsübergreifend Informationen zu jedem gewünschten Thema zusammen. Dies geschieht beispielsweise in Form einer Präsentation oder als strukturiertes Gesprächsprotokoll. Grundsätzlich sollen den Nutzer:innen sämtliche Ressourcen zu einem Thema in Echtzeit zur Verfügung stehen – so haben sie alles im Blick und können effizient sämtliche Daten nutzen.
Die Vielzahl an Möglichkeiten zeigt: Microsoft Copilot hat großes Potenzial, Mitarbeitenden die Arbeit zu erleichtern und wertvolle Zeit zu sparen. Wie gut sich die KI-Technologie im Arbeitsalltag bewährt und welche Anwendungsfälle sich für die Raffinerie am besten eignen, testet Digitalisierungsexperte Marko Martin gemeinsam mit einer Handvoll ausgewählter Kolleg:innen. Während das Team unterschiedliche Erfahrungen sammelt, kommt es regelmäßig zum Austausch: „Die meisten nutzen den Assistenten zum Protokollieren von Gesprächen. Die App transkribiert dabei nicht nur, sie fasst die Inhalte auch in sinnvolle Informationsblöcke zusammen. Das funktioniert gut, solange die vorher definierte Sprache nicht gewechselt wird. Perspektivisch wird sich die KI-Technologie wesentlich vielfältiger in unseren Arbeitsablauf integrieren lassen: vor allem, um umfassende Informationen aus freigegebenen Dokumenten zu allen denkbaren Themen zusammenzustellen und beispielsweise Präsentationen, Formulare oder auch Umfragen vorzubereiten“, erläutert Martin.
In welcher Form MS Copilot oder ein anderer KI-gestützter Büro-Assistent auf Dauer einen Platz im digitalen Portfolio der Raffinerie findet, wird die weitere Probephase zeigen: „Wir greifen nicht – wie beispielsweise der bekannte KI-Chatbot ChatGPT – auf das gesamte Internetwissen zu, sondern ausschließlich auf das interne Netz. Diese Beschränkung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass keine sensiblen Daten nach außen abfließen können“, erklärt Marko Martin. „Aktuell ist deshalb die Datengrundlage entsprechend klein. Über die Zeit wird ein großer Digitalisierungsaufwand benötigt werden, um auch historische Daten – zum Beispiel in Papierform oder in alten Datenformaten – für die KI verfügbar zu machen. Dann sind auf Dauer hilfreiche Ergebnisse zu erwarten.“
Für das Unternehmen ist es essenziell, dass es bei der Nutzung von KI um die Verbesserung und nicht um das Ersetzen bestehender Arbeitsplätze geht. Konkretes Ziel ist es, dass KI durch zusätzliche Hilfestellungen bestimmte Aufgaben und Projekte unterstützt – durch die richtigen Informationen und Daten zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität. Dafür ist es wichtig, sich intensiv mit einem grundsätzlichen Rahmen zu beschäftigen, in dem KI genutzt werden kann – sei es in Bezug auf digitale Sicherheit, vor allem aber mit Blick auf das Thema Ethik. Es muss klar sein, dass alle Nutzer:innen für die Korrektheit ihrer Inhalte verantwortlich sind, auch wenn diese mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Zudem müssen sich die User:innen darüber bewusst sein, wie es sich für andere anfühlt, zum Beispiel mit automatisierten E-Mails konfrontiert zu werden. Diesen fehlt nicht nur die persönliche Note, sie werden leicht als respektlos wahrgenommen, weil der/die Verfasser:in sich nicht die Zeit für eine echte Korrespondenz nimmt. Marko Martin erläutert: „In jeder Schulung zum Thema KI behandeln wir deshalb auch die Frage, wann und in welcher Form künstliche Intelligenz sicher und respektvoll eingesetzt werden kann.“