1. Home
  2. Wo wir sind
  3. Raffinerie Lingen
  4. Nachrichten aus der "Aussicht"
  5. Das Wasserstoffprojekt Lingen Green Hydrogen: drei Fragen an Dr. Franz Haking

Das Wasserstoffprojekt Lingen Green Hydrogen: drei Fragen an Dr. Franz Haking

Datum der Veröffentlichung:
8. Dezember 2022
Grüner Wasserstoff in industriellem Maßstab: Mit einer 100-MW-Elektrolyse-Anlage am Standort der Raffinerie wollen bp und Partner Ørsted ein zukunftsweisendes Projekt realisieren. Mit Hilfe von erneuerbarem Strom, produziert durch Offshore-Windparks in der Nordsee, soll hier zukünftig grüner Wasserstoff hergestellt werden. Dieser soll im Raffinerieprozess genutzt, aber auch Drittkunden zugänglich gemacht werden. Über den aktuellen Projektstand haben wir mit Franz Haking gesprochen, der zuständig für alles ist, was Wasserstoff bei bp in Deutschland angeht.
Franz Haking und Ministerpräsident Stephan Weil

Mitte September waren Sie beim Ministerpräsidenten von Niedersachsen Stephan Weil zu Gast, worum ging es dabei?

 

Das niedersächsische Kabinett hat beschlossen, zur Kofinanzierung von zwölf ausgewählten IPCEI-Wasserstoffprojekten* in Niedersachsen aus dem Landeshaushalt 708,6 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Von Seiten des Bundes kommen zusätzlich 1,6 Mrd. Euro für diese zwölf Projekte hinzu. Das ist eine fantastische Nachricht. Am 15. September fand die formale Unterzeichnung der entsprechenden Verwaltungsvereinbarungen in Salzgitter statt und ich hatte das Glück, als bp Vertreter und Geschäftsführer der Lingen Green Hydrogen GmbH & Co. KG zusammen mit meinem Ørsted-Kollegen bei der Unterzeichnung dabei sein zu dürfen. Herr Weil wies in seiner sehr begeisternden Ansprache darauf hin, dass das Land Niedersachsen damit den größten Anteil der Bundesfördermittel zur Verfügung gestellt bekommt, verbunden mit der klaren Botschaft: Nun geht es los.

 

Wie ist denn der Status quo zur Elektrolyse-Anlage?

 

Wir sind voll im Plan! Auch wenn die Abstimmungen teilweise aufwendig sind, könnte eine Inbetriebnahme möglicherweise im zweiten Quartal 2025 erfolgen. Wir haben sowohl vom Bund als auch vom Land Niedersachsen die für die Projektumsetzung beantragten Fördergelder in einem ersten Schritt zugesichert bekommen. Dank dieser Aussicht, auch „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ genannt, dürfen wir in einem gewissen Rahmen schon loslegen, auch ohne den offiziellen Förderbescheid. Deshalb sind alle vorbereitenden Maßnahmen so gut wie abgeschlossen.

 

Und wie geht es jetzt weiter?

 

Neben dem Einholen der notwendigen behördlichen Genehmigung, die es braucht für den Bau einer solchen Anlage, müssen im Grunde drei Bedingungen erfüllt sein: Wir benötigen die Zusage aus Berlin, die Zusage aus Hannover und den „Stempel“ aus Brüssel. Teil eins und zwei haben wir schon erfüllt. Teil drei – die Notifizierung mit dem IPCEI-Status durch die EU – ist auf der Zielgeraden. Wir rechnen noch vor Weihnachten mit dem Bescheid aus Brüssel. Diese Notifizierung bringt uns dann den Förderbescheid. Liegt dieser Anfang des kommenden Jahres vor, müssen bp intern noch einige Formalitäten erledigt werden, sodass wir eventuell im Februar 2023 mit den Baumaßnahmen starten könnten.

 

*IPCEI: „Important Project of Common European Interest“ = wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse.