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Sauber, effizient, lärm- und geruchsarm: bp Raffinerie Lingen nimmt hochmoderne Kläranlage in Betrieb

Datum der Veröffentlichung:
15. Februar 2021

Vor einigen Wochen ist auf dem Werksgelände der bp Raffinerie in Lingen eine neue biologische Reinigungsstufe in Betrieb gegangen. Es war der dritte und damit letzte Bauabschnitt für eine komplett neue Kläranlage, die seither in sämtlichen Schritten die Abwasserreinigung der Raffinerie übernommen und die alte Anlage abgelöst hat.

 

Der Bau der neuen Kläranlage war für die bp Raffinerie in Lingen über viele Jahre das umfangreichste Bauprojekt auf dem Werksgelände. Entsprechend groß ist die Freude, dass die Anlage nun an den Start gegangen ist und alle Anforderungen erfüllt: "Wir sind sehr stolz auf unsere hochmoderne Kläranlage, die schon in den ersten Betriebswochen gezeigt hat, was sie kann und zu unserer vollsten Zufriedenheit sicher in den Betrieb unserer Raffinerie integriert werden konnte", äußert sich Betriebsleiter Andre Zwafink.

 

Gefragt nach den Stärken der Anlage, erläutert Projektmanager Heinz-Josef Humbert zunächst die erhöhte Kapazität: "Alle Anlagenteile sind mehrfach angelegt, um bei Störungen oder Wartungsarbeiten den Betrieb absolut sicherzustellen. Bei voller Auslastung kann die neue Kläranlage bis zu 50 Prozent mehr Wasser reinigen als das Vorgängermodell." Auch für Starkregen-Ereignisse sei die Raffinerie nun noch besser gerüstet. Für einen großen Vorteil sorgen laut Humbert auch die moderne Online-Analytik und Prozessautomatisierung: "Sie entsprechen dem neuesten Stand der Technik und liefern wesentlich mehr Messungen und Regelungsmöglichkeiten als unsere alte Kläranlage." Die Anlagenfahrer seien dadurch in der Lage, den Betrieb der Anlage so optimal wie möglich einzustellen und auch bei Veränderungen schnell zu reagieren.

 

Weniger Lärm – weniger Gerüche

 

Der Großteil an neuen Errungenschaften kommt laut Betriebsleiter Zwafink aber der Umwelt und damit auch der direkten Nachbarschaft der Raffinerie zugute. So sei mit dem neuesten Stand der Technik auch eine deutlich verringerte Lärmemission verbunden. Dort, wo früher offene Systeme das Bild einer Kläranlage prägten, sorgen heute geschlossene und zusätzlich gedämmte Anlagenteile für eine stark verringerte Schallfreisetzung. Jens Ahuis, der als Umweltmanager auch den Kontakt zu den Behörden hält, weiß, dass die Aktivitäten zur Lärmminderung weit über die Kläranlage hinausgehen: "Im Rahmen eines Schallminderungsplans, der mit der Behörde abgestimmt ist, werden wir auch in Zukunft auf lärmarme Equipments setzen."

 

Auch unangenehme Gerüche, verursacht durch geruchsintensive Abwässer, gehören laut Ahuis der Vergangenheit an. Bereits durch die Inbetriebnahme des neuen Ölseparators und der neuen Flotationsstraßen – sie gehörten zum ersten und zweiten Bauabschnitt der neuen Kläranlage – wurde hier viel erreicht: Beide Anlagenteile wurden gekapselt. Die freigesetzten Gerüche werden seither in einem geschlossenen System abgeleitet.

 

Für die Zukunft gerüstet

 

Dass die neue Kläranlage sogar beim Thema Energieeffizienz punkten kann, führt Heinz-Josef Humbert auf eine intelligente Konstruktionslösung zurück: "Aufgrund des begrenzten Baufeldes wurden die Reinigungsstufen treppenartig übereinandergesetzt. Damit konnte auf energieintensive Pumpentechnik verzichtet werden."

 

Auch für zukünftige Projekte, die bp anstrebt, um im Sinne einer 'Grünen Raffinerie' seine CO2-Emissionen zu senken, leistet die neue Kläranlage laut Humbert wertvolle Unterstützung: "Bereits heute verarbeiten wir bei der Herstellung von Kraftstoffen mehr Biokomponenten als noch vor wenigen Jahren. Diese Expertise wollen wir stark erweitern und können dabei auf eine Kläranlage setzen, die auch für die Verarbeitung biogener Stoffe entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stellt."

 

Information für die Redaktion

 

Die Raffinerie in Lingen gehört seit 2002 zum bp Konzern, einem der größten Energieunternehmen der Welt. Derzeit arbeiten rund 750 Mitarbeiter bei bp Lingen. Aus den jährlich verarbeiteten rund 5 Millionen Tonnen Rohöl werden unter anderem Kraftstoffe, Heizöl und chemische Vorprodukte hergestellt, die an Großhändler, Zwischenhändler und über Tankstellen an den Endkunden verkauft werden. bp Lingen zählt heute zu den leistungsstärksten Raffinerien Europas. Als einzig verbliebene Kraftstoffraffinerie in Niedersachsen verarbeitet bp Lingen annähernd sämtliches in Niedersachsen gefördertes Rohöl.

Luftansicht neue Kläranlage bp Lingen
Bildunterzeile: Die neue Kläranlage vor dem Hintergrund der Raffinerie-Skyline: oben Feinfilter und Nachklärbecken mit den davorliegenden Belebungsbecken der Biologie, unten rechts im Bild die gedeckelten Flotationsstraßen mit dem darunterliegenden Maschinengebäude und dem Ölseparator.
Vier Mitarbeiter vor neuer Kläranlage bp Lingen
Bildunterzeile: Sie sind stolz auf die neue Kläranlage der bp in Lingen (v. l. n. r.): Jens Ahuis (Abteilungsleiter Umweltmanagement), Heinz-Josef Humbert (Projektleiter), Referatsleiter Markus Dankelmann und Abteilungsleiter Andre Zwafink (beide Abteilung Tanklager).