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Jüngste Entwicklungen und aufkommende Trends

Dies ist eine Übersetzung der englischen Meldung der BP plc. – rechtlich verbindlich ist allein das englische Original!

 
Der Energy Outlook 2024 befasst sich mit den wichtigsten Faktoren, die die globale Energienachfrage und -versorgung beeinflussen, sowie mit den Aussichten für die Energiewende bis 2050. Dazu beschreibt er zwei Szenarien: Current Trajectory und Net Zero.
 
Erkunden Sie den digitalen Bericht oder laden Sie die Broschüre herunter.
 

Die Szenarien des Energy Outlook beruhen auf den jüngsten Trends und Entwicklungen im globalen Energiesystem.

#1 Die Kohlenstoffemissionen sind in den letzten vier Jahren (2019–2023) mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 0,8 % pro Jahr weiter gestiegen. Sollten die CO2-Emissionen in etwa auf dem aktuellen Niveau verbleiben, wäre das Kohlenstoffbudget Anfang der 2040er Jahre erschöpft. Dieses begrenzt laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) mit hoher Wahrscheinlichkeit den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg auf 2 °C.
#2 Der Krieg in der Ukraine hat das Augenmerk verstärkt auf die Gewährleistung von Energiesicherheit und -bezahlbarkeit sowie auf das Erreichen der Pariser Klimaziele gelenkt. Zudem haben die jüngsten Unruhen im Nahen Osten die Bedeutung der Energiesicherheit weiter hervorgehoben.
Flugzeugturbine
#3 Der verstärkte Fokus auf die Energiesicherheit könnte dazu beitragen, dass mehr Gewicht auf die Verbesserung der Energieeffizienz und die Steigerung der inländischen Energieerzeugung gelegt wird. Er könnte auch eine stärkere Beteiligung der Regierungen an der Gestaltung und dem Funktionieren der Energiemärkte zur Folge haben. Die wachsende Bedeutung einer grünen Industriepolitik und die zunehmende Aufmerksamkeit für die Sicherheit der Energieversorgungsketten sowie, wo relevant, für die Nutzung lokaler fossiler Brennstoffressourcen, machen dies deutlich.
Windrad
#4 Die weltweite Energienachfrage ist weiter gestiegen: Zwischen 2019 und 2023 betrug der jährliche Anstieg im Durchschnitt rund 1 %. Dieser Zuwachs ist geringer als die durchschnittliche Rate von knapp unter 2 % in den zehn Jahren bis 2019, die auf den zunehmenden Wohlstand und das Wirtschaftswachstum in Schwellenländern zurückzuführen war.
Biogas
#5 Die Fortschritte bei der Verbesserung der Energieeffizienz sind enttäuschend. Der Energieverbrauch pro Einheit der Wirtschaftstätigkeit ist in den letzten vier Jahren durchschnittlich um etwas mehr als 1 % pro Jahr gesunken. Dieser Rückgang erfolgte langsamer als in den vorherigen zehn Jahren und liegt weit unter der Zielmarke von 4 % pro Jahr, die in der Zusage zur Energieeffizienz auf der Weltklimakonferenz COP28 festgelegt wurde.
#6 Schätzungen zufolge haben die Investitionen in kohlenstoffarme Energien in den letzten Jahren rasant zugenommen. Seit 2019 ist ein Anstieg von rund 50 % auf ca. 1,9 Billionen US-Dollar im Jahr 2023 zu verzeichnen. Diese Mittel fließen vorwiegend in Industrieländer und China. In Schwellenländern hingegen, wo die Kapitalkosten in der Regel höher liegen, fallen die Investitionen deutlich geringer aus.
#7 Ein Großteil dieser Investitionen entfiel auf erneuerbare Energien, wobei sich die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie zwischen 2019 und 2023 fast verdoppelt hat. Dieses Wachstum wurde insbesondere durch die Solarenergie angetrieben, begünstigt durch den anhaltenden Kostenrückgang: Die Preise für Solarmodule sanken in den letzten vier Jahren um rund 60 %.
Solar
#8 Der Ausbau von Energie aus kohlenstoffarmen Quellen konnte jedoch nicht mit dem Anstieg der gesamten globalen Energienachfrage Schritt halten. Infolgedessen hat der Einsatz fossiler Brennstoffe weiter zugenommen. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe erreichte im Jahr 2023 einen neuen Höchststand, hauptsächlich bedingt durch den zunehmenden Erdölverbrauch.
#9 Die Upstream-Investitionen in Erdöl und Erdgas beliefen sich im Jahr 2023 auf 550 Mrd. US-Dollar. Obwohl diese Investitionen noch immer unter dem Höchstwert der frühen 2010er Jahre liegen, hat sich die Produktion aufgrund der verbesserten Investitionsproduktivität kontinuierlich erhöht.
#10 Das Wachstum der Erdölnachfrage seit 2019 (durchschnittlich jedes Jahr ca. 0,5 Millionen Barrel pro Tag) ist weitgehend auf den steigenden Verbrauch in Schwellenländern und die erhöhte Nachfrage nach petrochemischen Rohstoffen zurückzuführen. In den Industrieländern hingegen ist der Erdölverbrauch in den letzten zwei Jahrzehnten größtenteils weiter gesunken. Im Jahr 2022 lag die Erdölnachfrage in den Industrieländern rund 2 Millionen Barrel pro Tag unter dem Niveau vor der Covid-19-Pandemie und um 5,5 Millionen Barrel pro Tag (ca. 10 %) unter dem historischen Höchststand von 2005.
Offshore
#11 Der starke Anstieg der Erdgasnachfrage in asiatischen Schwellenländern, verbunden mit den Unterbrechungen der russischen Pipelineexporte nach Europa, hat die Bedeutung von Flüssigerdgas (LNG) auf den globalen Gasmärkten erhöht. In den letzten fünf Jahren wuchs die LNG-Nachfrage ungefähr achtmal schneller als der gesamte Erdgasverbrauch.
Globale Umwelt
#12 Das Wachstum der Elektrizität hat in .den letzten Jahren mit der fortschreitenden Elektrifizierung des Energiesystems das Wachstum der Gesamtenergienachfrage weiterhin übertroffen. Diese Entwicklung wurde durch den anhaltend schnellen Anstieg des Stromverbrauchs in Schwellenländern vorangetrieben. Dabei spielten die verbesserte Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit eine treibende Rolle. Zudem dürfte die aufkeimende aber wachsende Nachfrage von Rechenzentren zur Unterstützung der zunehmenden Einführung generativer KI-Anwendungen die Stromnachfrage in einigen Märkten in den kommenden Jahren erheblich steigern.
E-Mobilität
#13 Durch das rasche Wachstum der kohlenstoffarmen Stromerzeugung wird der Druck auf die Infrastruktur und die Governance-Prozesse, die die Strommärkte unterstützen (einschließlich Planung, Genehmigung und Netzausbau), erhöht. In den USA beispielsweise verlängerte sich die durchschnittliche Dauer von der Beantragung eines Netzanschlusses bis zum kommerziellen Betrieb deutlich: Während Projekte, die zwischen 2000 und 2007 gebaut wurden, durchschnittlich weniger als zwei Jahre benötigt wurden, nahmen die im Jahr 2023 realisierten Projekte fast fünf Jahre in Anspruch.
#14 Die Zahl der Elektrofahrzeuge ist rasant gestiegen: Der Absatz kletterte von 2 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2019 auf rund 14 Millionen im Jahr 2023. Dieses Wachstum wurde durch strengere Emissionsvorschriften für Fahrzeuge gefördert – insbesondere in China, der EU und den USA.
#15 Der Absatz von Wärmepumpen verzeichnete ebenfalls einen stetigen Zuwachs, insbesondere in der EU und in Nordamerika. In der EU stieg der jährliche Absatz zwischen 2019 und 2023 um rund 75 % auf 2,6 Millionen Einheiten pro Jahr.
#16 Das Wachstum bei weniger ausgereiften, teureren, kohlenstoffarmen Energievektoren und -technologien – darunter kohlenstoffarmer Wasserstoff, synthetische Biokraftstoffe und Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung (CCUS) – befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Zum Beispiel waren Anfang 2024 Projekte mit einer Kapazität von weniger als 5 Millionen Tonnen pro Jahr kohlenstoffarmen Wasserstoff in Betrieb oder im Bau – ein marginaler Anteil im Vergleich zur derzeitigen Nutzung von Wasserstoff, der auf fossilen Brennstoffen basiert.
#17 Die Investitionen in den Abbau und die Erkundung kritischer Mineralien haben in den letzten Jahren zugenommen. Dies war eine Reaktion auf den voraussichtlichen Anstieg der Nachfrage im Zuge der Transformation des Energiesystems. Eine schnelle Energiewende erfordert jedoch eine weitere Beschleunigung dieser Investitionen.