Dies ist eine Übersetzung der englischen Meldung der BP plc. – rechtlich verbindlich ist allein das englische Original!
Einige dieser Erkenntnisse sind auf Faktoren zurückzuführen, die sich auf die globale Umwelt und die Energiemärkte auswirken und in beiden Szenarien gleich sind. Dies könnte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie auch in Varianten "zwischen" den Szenarien auftreten. Andere Erkenntnisse hängen stärker von der Geschwindigkeit des Transformationsprozesses ab.
Das Kohlenstoffbudget geht zur Neige. Je länger es dauert, bis entschlossene Maßnahmen zur raschen und nachhaltigen Reduktion der Emissionen ergriffen werden, desto größer ist das Risiko eines kostspieligen und disruptiven Anpassungsprozesses zu einem späteren Zeitpunkt. Die Ambitionen der Regierungen und die Regulierungen zur Unterstützung der Energiewende haben in den letzten Jahren zugenommen. Dennoch sind weitere globale politische Maßnahmen erforderlich, um einen Weg zu finden, der mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar ist.
Die Störung der weltweiten Energieversorgung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine hat dazu geführt, dass die Gewährleistung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung bei gleichzeitiger Erreichung der Pariser Klimaziele an Bedeutung gewonnen hat. Zu dieser zunehmenden Konzentration auf die Wahrung der Energiesicherheit gehört, dass viele Länder der Sicherheit ihrer wichtigsten kohlenstoffarmen Energiewertschöpfungsketten größere Bedeutung beimessen.
In den Schwellenländern nimmt die Energienachfrage aufgrund des steigenden Wohlstands und Lebensstandards stärker zu. Ausmaß und Dauer des Anstiegs des Energieverbrauchs hängen jedoch entscheidend von den Maßnahmen ab, die auf globaler Ebene ergriffen werden, um die Verbesserung der Energieeffizienz zu beschleunigen.
Die Struktur der Energienachfrage verändert sich: Fossile Brennstoffe verlieren an Bedeutung und werden durch einen wachsenden Anteil kohlenstoffarmer Energien ersetzt, allen voran Wind- und Solarenergie. Die Welt geht von der Phase der "Energieaddition" des Transformationsprozesses, in der sowohl mehr kohlenstoffarme Energie als auch mehr fossile Brennstoffe verbraucht werden, in die Phase der "Energiesubstitution" über, in der der Verbrauch fossiler Brennstoffe zurückgeht.
Wind- und Solarenergie wachsen schnell, unterstützt durch sinkende Kosten und eine stetig zunehmende Elektrifizierung des Energiesystems. Der steigende Anteil variabler erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung macht es erforderlich, die Widerstandsfähigkeit der globalen Stromsysteme gegenüber Erzeugungsschwankungen zu verbessern. Dies bedarf der Modernisierung der Netze und der Erhöhung der Systemflexibilität, der Speicherkapazität und der zuverlässigen Reservekapazität (Dispatchability).
Die Nachfrage nach Erdöl wird laut Prognose zurückgehen, aber in den nächsten 10 bis 15 Jahren weiterhin eine wichtige Rolle im globalen Energiesystem spielen. Dies erfordert kontinuierliche Investitionen in vorgelagertes Öl (und Erdgas).
Der Rückgang des Ölbedarfs ist in erster Linie auf Effizienzverbesserungen der Fahrzeugflotte mit Verbrennungsmotoren zurückzuführen, zunehmend aber auch auf die Elektrifizierung des Straßenverkehrs. Die Zahl der Elektrofahrzeuge nimmt rasch zu, unterstützt durch gesetzliche Standards und zunehmende Kostenwettbewerbsfähigkeit.
Ob die Nachfrage nach Erdgas in den nächsten 25 Jahren zu- oder abnimmt, hängt von der Geschwindigkeit der Energiewende ab. In den Schwellenländern steigt der Erdgasverbrauch entsprechend ihrer Wachstums- und Industrialisierungsrate. Bei einer beschleunigten Energiewende wird dies jedoch durch einen Umstieg von Erdgas auf kohlenstoffärmere Energieträger kompensiert.
Die Nutzung von Biokraftstoffen und Biomethan wird in den nächsten 25 Jahren zunehmen. Die Geschwindigkeit, mit der diese Entwicklung in Schlüsselsektoren wie dem Luftverkehr voranschreitet, hängt jedoch in hohem Maße davon ab, inwieweit staatliche Maßnahmen und Vorschriften die Nutzung unterstützen.
Kohlenstoffarmer Wasserstoff trägt zur Dekarbonisierung des Energiesystems bei, indem er in der Industrie und im Verkehr für Prozesse eingesetzt wird, die schwer zu elektrifizieren sind. Zusätzlich, in geringerem Maße, gewährleistet er die Resilienz der Stromsysteme. Die hohen Kosten von kohlenstoffarmem Wasserstoff im Vergleich zu den etablierten unverminderten fossilen Brennstoffen bedeuten jedoch, dass seine Bedeutung vom Ausmaß der politischen Unterstützung abhängt. Selbst bei einem schnelleren Übergang wird ein Großteil des Wachstums von kohlenstoffarmem Wasserstoff nach 2035 stattfinden.
CCUS spielt eine entscheidende Rolle beim Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem, erfordert aber staatliche Unterstützung und Anreize, um die zusätzlichen Kosten seiner Nutzung auszugleichen. Der Einsatz von CCUS ergänzt die Abkehr von fossilen Brennstoffen – er stellt keine Alternative dar.