Denn die steigende Komplexität der Branche erfordert entsprechend hochtechnisierte Verarbeitungsmethoden, die ständig verfeinert werden – mittlerweile können wir selbst Rohstoffe aus unkonventionellen Kohlenwasserstoffquellen in umweltfreundlichere und energieeffiziente Kraftstoffe verwandeln.
Dies ist für den Weltmarkt von zentraler Bedeutung. Schließlich wird die Entfernung zwischen konventionellen Ölquellen und den Hauptnachfragemärkten immer größer – allein China muss mittlerweile mehr als die Hälfte seines Ölbedarfs importieren.
Hier können moderne Konversionstechniken eine wichtige Lücke schließen: bp verfügt über viele unterschiedliche Technologien, mit deren Hilfe sich auch andere Kohlenwasserstoffressourcen wie Erdgas und Biomasse in hochwertige Kraftstoffe und chemische Produkte konvertieren lassen. Gerade Länder, die nicht über ausreichend eigene Rohstoffvorkommen verfügen, profitieren von diesem Mehr an Versorgungssicherheit.
Dank spezieller Technologien können wir auch vorhersagen, wie sich die Verarbeitung bestimmter Rohöle auf die Anlagen auswirkt. Das ist möglich in Ergänzung durch neuartige Methoden zum Korrosionsschutz und Überwachung möglicher Verunreinigungen durch Asphaltene ebenso wie dem Monitoring von Prozessstörungen.
Weitere Technologien ermöglichen die exakte Bestimmung der Rohölzusammensetzung und anderer Betriebs- und Einsatzstoffe (Feedstocks) auf molekularer Ebene. Potenzielle Auswirkungen auf den Verarbeitungsprozess und die damit verbundene Infrastruktur, aber auch auf die Qualität unserer Produkte, können die Experten so besser beurteilen. Ebenso lässt sich die Zusammensetzung der Rohöle, einschließlich ihrer geochemischen Vergangenheit, mit diesen Technologien abrufen und protokollieren.
Auf dieser Basis können unsere Ingenieure den jeweiligen Ausgangsstoff nicht nur besonders wirtschaftlich verarbeiten, sondern auch den Zeitraum und Umfang eventueller Instandhaltungsmaßnahmen präzise im Vorfeld festlegen.
In den vergangenen 20 Jahren hat bp große Expertise in der Konversionstechnik aufgebaut – von Mikroreaktoren und Pilotanlagen bis hin zu vollwertigen Demonstrationsstandorten –, um aus Erdgas, Kohle, Schwerölresten und Biomasse hochwertige Kraftstoffe und chemische Produkte zu gewinnen.
bp zählt zu den wenigen Unternehmen weltweit, die das Fischer-Tropsch (FT)-Verfahren aktiv nutzen. Das Verfahren vereinfacht die Umwandlung vieler Ausgangsstoffe wie Erdgas, Schwerölrückstände, Kohle und Biomasse in hochwertige Kraftstoffe wie Diesel, Naphtha und Flugtreibstoff.
Bei diesem Verfahren zur Kohleverflüssigung wird sogenanntes Synthesegas in ein breites Spektrum gasförmiger und flüssiger Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Diese werden als schwefelarme synthetische Kraftstoffe (XtL-Kraftstoffe), als synthetische Motoröle und als Rohstoffbasis von der chemischen Industrie geschätzt.
bp hat viel in die Erforschung dieses Verfahrens investiert und die Fischer-Tropsch Synthese entscheidend weiterentwickelt. Mit dem bp eigenen Verfahren, das keine aufwändige Anlagentechnik erfordert, lässt sich synthetisches Paraffin erzeugen, dessen Weiterverarbeitung und Destillation 80 Prozent Diesel und 20 Prozent Naphtha liefert, die den gängigen Qualitätsstandards entsprechen. Derzeit ist die Lizenzierung dieses Verfahrens an Dritte in Arbeit.
Besonders in Kombination mit der Vergasung von Biomasse hat dieses Verfahren großes Potenzial. So können kohlenstoffarme, regenerative synthetische Kraftstoffe hergestellt werden, die konventionellen Produkten in Sachen Leistung um nichts nachstehen. Viel versprechende Marktchancen für die Fischer-Tropsch-Technologie – und für bp als Entwickler der aktuellen Methodik.
Bei bp's Veba Combi Cracking™, auch bekannt als VCC™-Technologie, handelt es sich um das nachweislich einzige Verfahren zur Umwandlung schwerer Ausgangsstoffe wie z. B. Schwerölrückständen und Kohle-Öl-Mischungen in hochwertige Kraftstoffe. Das VCC™-Verfahren, das auf Zufuhr von Wasserstoff und einem geschützten Additiv beruht, arbeitet hier deutlich zuverlässiger als konkurrierende Methoden.
Mithilfe dieser bp Technik lassen sich 95 Prozent der Rückstände in marktgängige Produkte wie Diesel und Naphtha verarbeiten – jeder Tropfen Öl wird so effizient genutzt. Unter anderem in China, Russland und Kambodscha, wo Lizenznehmer unseres Partners KBR das Verfahren erfolgreich anwenden.